Trotz der weitverzweigten Dominanz der Abtreibungslobby und ihrer politischen Helfer: Die Frage der Abtreibung hat eine riesige Welle des christlich-konservativen Widerstands befördert. Diese Bewegung werden die Linken nicht mehr einfangen.
Das immense Erstarken der christlichen Lebensschutzbewegung in den USA hat die linksliberale Polit- und Medienelite zutiefst erschreckt, wobei ihre Hilflosigkeit mit Händen zu greifen ist. Der Lebensschutz könnte damit zum Hebel werden, der die kommenden US-Wahlen für die Republikaner entscheiden wird.
Das haben immerhin auch die Demokraten erkannt. So meldete sich jüngst die – bislang weitgehend unsichtbare – Vize-Präsidentin Kamala Harris aus der administrativen Versenkung, um folgende Ankündigung zu machen: Das von den Demokraten verteidigte „Recht auf Abtreibung“ wird als zentrales Thema deren Wahlkampf bestreiten. Harris gilt als besonders treue Anhängerin der Abtreibungslobby.
Harris´ Bekanntgabe kommt nicht zufällig. Der Reigen derjenigen US-Bundesstaaten, die Abtreibung nach dem jüngsten Urteil des US-Supreme Court restriktiver handhaben, erweitert sich stetig. Zuletzt kündigte der republikanische Gouverneur Ron DeSantis ein Gesetz für Florida an, das die Tötung von Ungeborenen ab der 6. Schwangerschaftswoche verbietet. Bisher galt die Regelung bis zur 15. Schwangerschaftswoche. In Alabama, Louisiana und Mississippi ist Abtreibung generell verboten. Georgia untersagt Abtreibung in dem Moment, wo der Herzschlag des ungeborenen Kindes hörbar ist.
Die wütenden Reaktionen aus Washington auf die Versuche, Abtreibung wieder rechtlich zu begrenzen, können nicht verdecken, daß die Frage um den Lebensschutz wieder neu und vehementer denn je gestellt wird. Das zeigt der Zulauf der christlichen Pro-Life-Bewegung in den USA, die dank des lebensschutzfreundlichen Verfassungsgerichtsurteils enormen Auftrieb erfahren hat.
Der politische Seismograf schlägt wie immer als erstes in den USA aus, wobei dessen Wellenbewegung über kurz oder lang auch nach Europa dringen wird. Nicht anders ist es beim Lebensschutz. Obwohl viele linke Parteien glauben, das Thema sei erledigt, rückt die Frage nach dem Lebensrecht auch in Deutschland immer öfter ins Zentrum der gesellschaftlichen Debatte.
Linksliberale Platzhirsche aus Politik, Wirtschaft und Medien haben deshalb allen Grund, in Panik zu verfallen: Denn gerade der immer stärkere zivilgesellschaftliche Zweifel an der angeblich ethischen Unbedenklichkeit von Abtreibung bedroht ein bedeutsames Narrativ der dominierenden Kulturpolitik. Deren Freiheitsversprechen wird zunehmend als falsch und fatal demaskiert, in dem Maße, wie die politischen Repressionen und die typisch linke Volkserziehung aus Zwängen und Denkverboten zunehmen. Vor allem junge Menschen und junge Familien sehen im Schutz des Lebens ein weitaus attraktiveres Anliegen als die verstaubte Todeskultur, die alternde Linke uns seit Jahrzehnten als „Befreiung“ andienen wollen.
Abtreibung ist out, nicht zuletzt bei vielen Ärzten, die beim schmutzigen, emotional zerrüttenden Tötungsgeschäft einfach nicht mehr mitmachen. Die langsame Drehung des Zeitgeists gegen die linke Todeskultur bemerken eben diejenigen als letzte, die jahrzehntelang von genau dieser profitiert haben. Zuletzt musste das auch die Schauspielerin Anne Wünsche erfahren, als sie den Fehler beging, ihr »wokes« Tugendsignal ausgerechnet durch ihre private Entscheidung, ihr viertes Kind abtreiben zu lassen, in die Welt hinauszutickern.
Auch der Abtreibungsarzt Friedrich Stapf wähnt sich noch auf der trügerischen Krone der linken Dominanzwelle. In einem Interview läßt er die Münchner Abendzeitung anerkennend titeln: »Arzt Friedrich Stapf aus München: Über 120.000 Abtreibungen in 50 Jahren«. Wenn das keine verdienstvolle Tätigkeit für die Menschlichkeit ist [Ironie aus].
Dem regelmäßig von Insolvenz bedrohten Blatt läßt der 77-jährige wissen, daß er jeden Tag rund 13 Schwangerschaften beende. Jetzt läßt sich Stapf von der Zeitung zum Jubiläum von 120.000 ungeborenen Kindern gratulieren, die er innerhalb von 50 Jahren ins Jenseits befördert hat, ausgehend im Jahr 1967 in seiner Studentenbude. Angesprochen auf die zweifelhafte Ethik seines Tuns kontert der »der liebe Onkel« mit dem »Witz«: »Was machen Sie daheim, wenn’s zieht?“ Schmerztablette? Wärmflasche? Tee? Alles falsch. Sie machen das Fenster zu.“
Das Beenden einer ungewollten Schwangerschaft durch kontrollierte Tötung vergleicht Stapf mit dem kleinen Komfortverlust eines zugigen Raums. Es sind genau solche Sprüche, die bewirken, daß immer mehr Menschen sich mit Grausen abwenden und sich innerlich fragen, ob der Traum der Linken von der tabulosen Freiheit nicht in Wahrheit in die dunkle Tyrannei einer Politik führt, die das Geschenk des Lebens ausschließlich durch die Brille seiner wirtschaftlichen Verwertbarkeit betrachtet. Die beste Werbung für das Anliegen Lebensrecht machen am Ende nicht die christlichen Lebensschützer, sondern alternde Linke wie Stapf und die übrigen politischen wie medialen Profiteure der Abtreibungslobby, die mit ihrer falschen, verdrehten Rabulistik (»Abtreibung schützt Leben«, »Mein Körper, meine Entscheidung«) vor allem junge Menschen und Familien nicht mehr hinter die grüne Fichte zu führen vermögen.